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TOP-LISTE

Top 5: Fetisch- und Sexpartys in Berlin


von: Isabel Ehrlich | 29. August 2019

Dessous, Glitzer oder Lack und Leder: Sexpositive Partys feiern diverse Looks.
Foto: Unsplash - ©Mihai Stefan


Wilde Clubnächte und Sex, das ging schon immer gut zusammen. Eine wachsende Zahl an Partyreihen zelebriert Techno, Hedonismus und Fetisch aber ganz bewusst und bringt vor allem die queere Szene zusammen – jenseits klassischer Darkrooms. Das sind unsere Top 5 Sexpartys in Berlin.

SEXPARTY IN MITTE

Gegen und Apokalipstick


Das KitKat selbst ist eine Instanz für Sexpartys und bedarf kaum noch einer gesonderten Erwähnung – ob unter Touristen oder Berliner*innen, dieser Name ist bekannt. Im Laufe der letzten Jahre haben sich neben den Wochenend-Klassikern wie dem CarneBall Bizzare aber auch zwei weitere Partyreihen etabliert, die den KitKat Club als Location nutzen: Die Gegen und die Apokalipstick. Letztere startete als düsterer Ableger der House of the Red Doors (siehe unten) und feierte gerade seinen zweiten Geburtstag. Im Gegensatz zur eher bunten HORD passt hier der Name zum Look: Viel Schwarz, härterer Techno, härterer Fetisch und härtere Performances – und sehr hippe, schöne Menschen. Ähnlich ist es bei der Gegen, die allerdings schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel hat und in der Selbstbeschreibung einen politischeren Ansatz vertritt: Feiern gegen festgefahrene politische und gesellschaftliche Mechanismen, gegen die eigenen Grenzen, gegen die eigenen Stereotype – was auch immer man auf der Tanzfläche und in den dunklen Nischen und Ecken damit macht. Sie wird unter Szenegänger*innen jedes Mal sehnlich erwartet, auch, weil sie nur alle zwei Monate stattfindet. Entsprechend voll und heiß wird es im Kitty.
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Porn by Pornceptual


Hinter dem Namen Pornceptual steckt ein konzeptuelles Pornografie-Projekt zweier junger Brasilianer – das nicht nur ziemlich heiße Fotostrecken und Magazine produziert, sondern auch regelmäßig entsprechende Partys schmeißt. Die Porn-Party ist queer und körperpositiv, sprich: Niemand soll sich aufgrund seiner Sexualität, seiner Identität oder seines Aussehens ausgegrenzt fühlen. Das heißt aber nicht, dass es keinen Dresscode gibt. Alltagskleidung geht nicht, der Look hat sich irgendwo zwischen Berghain-Black, Latex und Leder und (halb-)nackt eingependelt. Aber Achtung: Jede Party hat ein Motto, wer in Sachen Outfit auf Nummer sicher gehen will, lässt sich von den Tipps der Veranstalter inspirieren. Verglichen mit demKitKat zieht das Konzept ein eher jüngeres, hippes Publikum an, und ein Geheimtipp sind die Porn-Partys leider nicht mehr – lange Schlangen am Eingang gehören dazu. Dafür werden das DJ-Line-up und die Performances jedes Mal hochkarätiger. Und die Location bleibt ein Brett: Die Alte Münze, ein Fabrikgelände am Molkenmarkt, das dem Treiben auf mehreren Etagen einen so urbanen wie düster-aufregenden Rahmen gibt. Ausuferndes Technotanzen ist hier ebenso selbstverständlich wie sexuelle Interaktion in den zahlreichen Räumen und dunklen Ecken. Leider finden die Partys nur alle sechs Wochen statt.
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SEXPARTY IN FRIEDRICHHAIN

Polymotion


Etwas weniger Aufregung herrscht bei und um die Polymotion
About Blank. Und das kann durchaus angenehm sein, wenn man es nicht übermäßig voll und verschwitzt haben möchte. Auch hier gilt die Devise: „All genders, sexes, bodies are welcome“. Diskriminierung, Sexismus und unerlaubtes Antatschen sind, wie bei allen hier gelisteten Partys, tabu. Das Besondere: Die Party findet meist sonntags tagsüber statt. Man muss sich also am hellichten Tag in die entsprechende Stimmung bringen – ist aber nicht schwer, denn das About Blank bietet den Gästen, abseits des Gartens, auch viel wohlige Dunkelheit und viele Ecken zum Zurückziehen, wenn man lieber in Ruhe rummachen will. Und wer möchte, kann natürlich auch einfach nur sitzen, quatschen und zu den meist etwas softeren Techno- und Elektro-Sets tanzen. Einen bestimmten Dresscode gibt es nicht, kinky Outfits sind aber durchaus erwünscht. Und wer schonmal auf einer sexpositiven Party war, weiß: In Jeans und T-Shirt kommt man sich meist etwas fehl am Platz vor. Polymotion findet nur ein paarmal im Jahr statt – am besten immer Facebook oder die About Blank-Seite checken.
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The House of Red Doors


Ein bisschen Karneval, ein bisschen Zirkus und ganz schön viele sexy Vibes: Die Partyreihe The House of Red Doors ist der farbenfrohe Paradiesvogel unter den sexpositiven Partys in Berlin. Die Location und das Konzept passen ziemlich gut zusammen – oder umgekehrt: Der Club Wilde Renate hat einen Außenbereich mit Gartenhaus und jede Menge kleine und große Räume, die mit viel Liebe zum Detail dekoriert werden. Es gibt erotische Performances, auf den verschiedenen Dancefloors wird dicht gedrängt getanzt, in den vielen kleinen Räumen gechillt, gefummelt, gevögelt. Viele Gäste betreiben einen extremen Aufwand in Sachen (Fetisch-)Kostüm, was das Ganze noch spannender macht. Neben Techno läuft in den kleinen Räumen auch mal beschwingte poppige Musik – mal was anderes. Die HORD findet rund alle sechs Wochen statt, (leider) immer donnerstags. Es lohnt sich aufgrund des Andrangs, Karten im Vorfeld zu kaufen.
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SEXY PARTY IN KREUZBERG

Lecken


Ein Name, den man sich gerne genüsslich auf der Zunge zergehen lassen kann – richtet sich doch kaum eine Party so klar gegen veraltete Stereotype in der Sexparty-Szene wie die Lecken. Zu lange dominierten für Männer ausgerichtete Events, die entsprechende Clublandschaft wurde wenig divers bespielt. Das muss man der Gay-Szene natürlich nicht vorwerfen, vielmehr war es vor einigen Jahren an der Zeit, dass andere Veranstalter*innen mit anderen Ideen um die Ecke kommen und sagen: Sexpartys für alle! Im Falle dieses queer-feministischen Kollektives mit einem Fokus auf Menschen, die ihren Körper als weiblich identifizieren. Auf der Website wird aber ebenfalls betont: Lecken steht jedem offen, der sich in dieser Nacht als Teil einer großen Community verstehen möchte  – sofern jeder die Regeln respektiert. Und die kann man nicht oft genug betonen: Keine Diskriminierung, keine Belästigung, kein Shaming. Hinter den DJ-Pulten stehen zu jedem Rave eine Mischung aus Residents und Gast-DJs, teilweise auch von anderen bekannten Berliner Partys. Und auch die Location ist mal was anderes: Der Untertage Club am Mehringdamm. Auch hier lohnt es sich, früh zu erscheinen.
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von: Isabel Ehrlich | 29. August 2019

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